Sebastian Meineck

Das Internet vergisst ständig. Manchmal können nur Screenshots brisante Beweise vor dem Verschwinden bewahren. In diesem Newsletter geht es darum, Funde bei der Online-Recherche so rechtssicher wie möglich zu dokumentieren. Im Werkstatt-Interview berichtet Journalistin Anna Neifer vom bislang mächtigsten Recherche-Tool für rechtsextreme Straftaten in Deutschland.

Videos aus dem Knast, Gewehrschüsse auf offener Straße: Mehr als ein Jahr lang haben Politikwissenschaftler Dario D'Avino und Journalist Enrico Nocera die neapolitanische Mafia auf TikTok beobachtet. Im Werkstatt-Interview berichten sie, was deren teils rätselhafte Videos bedeuten. Außerdem stelle ich zwei Browser-Tools für Audiodateien vor, die ich zu gerne früher gekannt hätte.

Spannende Kontakte für Recherchen finden sich nicht nur auf Facebook, LinkedIn und Twitter. Mit den passenden Tools lassen sich auch andere Plattformen nach nützlichen Gesprächspartner:innen und überraschenden Geschichten durchforsten. Im Werkstatt-Interview erzählt netzpolitik.org-Redakteur Daniel Laufer, wie er mit Alexej Hock von der Welt ein Netzwerk aus Propaganda-Websites enttarnt hat.

Ein Wort ist schnell gegoogelt, bei einem Bild fängt das Herumgeklicke an. Rückwärts-Bildersuchen sind wertvoll für die Online-Recherche, fügen sich aber noch nicht optimal in den Alltag ein. Das ändert sich mit dem Add-on "Search by Image". Im Werkstatt-Interview sprechen Julia Klaus und Nils Metzger von ZDFheuteCheck über ihre Recherchen in einem Forum für Waffenfans.

Der Text soll sofort online gehen, ein Gesicht muss noch verpixelt werden, die Bildredaktion ist nicht besetzt. Und klar, auf dem Dienstrechner lässt sich ohne Admin-Rechte kein Bildbearbeitungsprogramm installieren. Was jetzt? Solche Momente kenne ich – und die verblüffend simple Lösung steht in diesem Newsletter.

Früher habe ich mal gelernt: Schwarzweiß-Bilder kann man nicht auf Knopfdruck bunt machen. Und zu kleine Bilder lassen sich nicht einfach größer rechnen. Aber heute schaffen zwei kostenlose Browser-Tools das scheinbar Unmögliche.

In dieser Ausgabe geht es um ein paar weniger bekannte Krypto-Tools für Journalist:innen. Im Werkstatt-Interview spricht "offen un' ehrlich"-Redakteur Raphael Gregotsch von der Suche nach dem geheimen Drehort von Deutschlands meist abonniertem YouTube-Kanal.

Mein neues Lieblingstool kommt vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, denn es kann mehr als die Erfinder:innen im Sinn hatten. Im Interview erzählt SZ-Datenjournalistin Martina Schories, wie sie das Netzwerk der Corona-Leugner:innen auf Telegram durchleuchtet hat.

Heute stelle ich Werkzeuge vor, mit denen ihr das nervige Dateiformat PDF bezwingen könnt. Im Interview erzählt BR-Journalist Robert Schöffel von der bisher wohl größten Datenrecherche über Hassrede auf Facebook.

Heute vergleiche ich die wichtigsten Suchmaschinen für Audio-Inhalte. Im Interview berichtet Fynn Kröger vom YouTube-Kanal Ultralativ, wie er aus Videos reumütiger Influencer:innen eine datenbasierte Recherche gestrickt hat.

Rezo hat ein Analyse-Tool für soziale Medien veröffentlicht: Nindo. Im Interview habe ich mit ihm darüber gesprochen, wie sich Nindo für die journalistische Recherche einsetzen lässt. Außerdem geht es um anonymisierte Schnappschüsse und eine Suchmaschine für Instagram-Bios.

Heute geht es unter anderem darum, Verbindungen zwischen Websites aufzuspüren. Im Interview berichtet Deutsche Welle-Journalistin Julia Bayer, wie sie mit öffentlichen Quellen Internierungslager in der chinesischen Provinz Xinjiang entdecken konnte.

Willkommen zur Ausgabe #1 des Online-Recherche Newsletters! Heute empfehle ich ein neues Tool, das unbegrenzt Fake-Profilbilder für die verdeckte Social-Media-Recherche generieren kann. Im Interview berichtet mein Kollege Thomas Vorreyer von seiner VICE-Recherche über einen Online-Shop für Covid-19-Tests.